Freitag, 9. Juli 2010

Kontrastprogramm

Kontrast im doppelten Sinne, einerseits zu den derzeitigen Temperaturen von deutlich über 30° im Schatten (hier unterm Dach ist es nicht auszuhalten), andererseits auch zum sonst hier verwendeten Material.

Dieses Bild eines aufziehenden Unwetters im Norden Schottlands ist in der vergangenen Woche entstanden. Es ist mein allererstes Pastellbild, und leider auch meine erste schlechte Erfahrung mit Pastellfixativ. Ich durfte es nochmal übermalen ... das laut Aufdruck für Pastell geeignete Artists' Soft Fixative von Colart hatte trotz dünnem Auftrag die Pastellschicht fleckig gemacht.

Dieses ist das Wetter, welches ich mir aktuell wünsche – an dem Ort an dem ich jetzt gern wäre.


Scottish Highlands
Prismacolor Nupastel auf  Clairefontaine Pastelmat
18 x 24 cm (7 x 9 1/2")

Sonntag, 27. Juni 2010

WIP - mal wieder ein Hundebild 2

Aus heutiger Sicht ist es fertig ... eventuell werde ich noch die Tiefen etwas nacharbeiten, damit der Tonwertumfang weiter ausgereizt wird – aber ich muss es erst nochmal wirken lassen.

Auf Dura-Lar Matte Zeichenfolie entstanden ist dieses Bild unseres Salukis, der seit langem im Hundehimmel Kaninchen jagt. Verwendet habe ich vorwiegend Prismacolor Premier Farbstifte und ergänzend einige Caran d'Ache Luminance 6901. Die Luminance mochte ich hier besonders wegen ihrer Eigenschaft, noch ein weiteres Layer zu ermöglichen wo eigentlich keines mehr geht, da irgendwann (um genau zu sein recht schnell) die Prismacolor durch den hohen Wachsanteil schmierig werden, und dann weitere Schichten die unten liegenden zerstören bzw. einfach beiseite schieben.

Ch. Kohaylan Sawahin
Farbstifte auf Zeichenfolie
14,5 x 27,9 cm (5 3/4 x 11")


Distress Ink Stempelkissen von Tim Holtz: Welches sind die passenden Prismacolor-Farben?

Seit einiger Zeit sehr beliebt ist das Herstellen (und Verschicken) selbstgebastelter Karten. Diese basieren meist auf Stempelabdrücken (die Stempel gibt es in tausenden Variationen on- und offline zu kaufen), und werden nachträglich coloriert. Hierbei kommen auch Farbstifte zum Einsatz – und damit sind wir an dem Punkt angelangt wo ich aufhören kann darüber zu erzählen.

Auf alle Fälle ist es ein schönes, kreatives, süchtig machendes Hobby, und man kann sich alle verfügbaren Schränke mit schönem (teuren) Zubehör vollpacken, deshalb halte ich mich besser davon fern. *g*

Kürzlich frug mich eine Kundin, ob ich mal schauen könnte welche Prismacolor-Farben zu den Distress Ink Stempelkissen passen. Na klar :-) ... Also schickte sie mir ein Musterkärtchen zu.
Als ich anfing stellte ich schnell fest: es gibt fast keine passenden Farben, denn die Distress-Ink-Farben sind sehr gedeckt und Prismacolor eher rein und knallig. Aber mit gemischten Farben klappt es dann ganz gut.
Hier das Ergebnis:


Konvertierung Distress Ink – Prismacolor

Links jeweils die Distress-Ink-Farbnamen und -Abdrücke (dazwischen steht handschriftlich welche Farbnummern meine Kundin nach der Farbdarstellung im Shop als passend empfand).
Rechts die von mir dazugemalten Prismacolor-Farben bzw. -Kombinationen und die Namen dazu.

Vielleicht kann ja auch der ein oder andere mal eine solche Übersetzung brauchen.

Einen Gruß an Tina (hat Spaß gemacht sich mit Dir auszutauschen) und an alle anderen Stemplerinnen!

Dienstag, 8. Juni 2010

WIP - mal wieder ein Hundebild

Habe mal wieder etwas in Arbeit.

Was den Hintergrund betrifft rätsele ich seit Tagen und probiere herum. Gras, Himmel, Berge ... nichts gefällt mir im Augenblick gut genug. Da der Untergrund Dura-Lar Zeichenfolie ist und (mir) hierauf keine gleichmäßig gefärbten Flächen gelingen wollen, fällt etwas himmeliges wohl flach.

Freitag, 21. Mai 2010

Anders als sonst ... Teil II

Gestern bekam ich eine Mail einer Kundin, der ich ein 48er Set verkauft hatte.
Sie schreibt, in Ihren Augen sei es kein Originalkasten von Sanford. Auf drei Stiften steht nicht "Premier", die ArtStix und der Anspitzer fehlen, und auch die schwarzen Kunststoffeinsätze seien in ihren Augen nicht original, da sie zu klein sind. Außerdem sind die Stifte gespitzt.

Sie ist enttäuscht ...
... Und ich falle aus allen Wolken, weil ich in ihren Augen keine "Originalware" verkaufe.

Einerseits bin ich froh dass sie sich gemeldet hat – so kann man versuchen die Unstimmigkeiten zu klären. Anderseits trifft mich, was ich da zwischen den Zeilen lese, sehr (was ist der Kasten, wenn nicht "original"?). Ich weiß, dass der Händler wo ich die Stifte und Sets kaufe zuverlässig ist, und er definitiv nichts altes, oder 2. Wahl, o. ä. verkauft, und ich somit auch nicht (dabei könnte ich die Stifte so schön billig bei eBay kaufen, mit Garantie auf Fehlfarben, alten Kram, x-mal runtergefallen, etc. - was ich aber nicht tue weil ich dies grundsätzlich für unseriös halte.).

Meine Kundin verstehe ich, dass sie zweifelt ob das alles so richtig ist, wenn Stifte mit völlig unterschiedlichen Beschriftungen in den Kästen auftauchen, und auch sonst kaum etwas mit der Beschreibung im Shop übereinstimmt, wo es hieß die Stifte seien unangespitzt und es gäbe Zubehör. Und jetzt wo ich drüber nachdenke, wundert mich doch ein bisschen, dass sie die Erste ist, der diese neue Beschriftung  zu denken gibt, und die reklamiert. Es ist wohl mein Fehler, dass ich im Shop nicht drauf hinweise. Allerdings kenne ich auch keinen anderen Onlineshop, der das tut.


Prismacolor-Zubehör: ArtStix und 
Spitzer in einem 72er Kasten


Inzwischen hat mein Händler geantwortet und aufgeklärt dass die 48er Sets mittlerweile ohne ArtStix vertrieben werden. (Ich hätte es zugegebenermaßen sehen können wenn ich jeden Kasten auf eventuelle Änderungen untersuchen würde. Macht man aber irgendwie nicht, zumindest nicht bei diesem Kasten, da er von außen auf den flüchtigen Blick von oben nicht anders aussah. Und jeden Kasten öffnen will man auch nicht, weil man Kunden das Gefühl ersparen möchte, etwas "nicht neues" zu kaufen weil es nicht mehr eingeschweißt ist. Dass meine Kundin versprochenes Zubehör nachgeliefert bekommt, wenn Sie sich entscheidet den Kasten zu behalten, ist natürlich selbstverständlich.)

Von angespitzten Stiften weiß mein Händler auch nichts. Das scheint ganz neu zu sein, und Google gibt auch nichts her. Die Prismacolor-Homepage oder ihre Twitterseite natürlich auch nicht.

Bin mal gespannt wie es nächste Woche aussieht, wenn ich neue Sets bekomme. Heute sind Einzelstifte im Anmarsch, vielleicht ist da auch mal ein zweites Paket angespitzter Stifte dabei ....?


Nachtrag 25.05.
Ein anderer Kunde der etwa zeitgleich bestellte hat bestätigt, dass auch seine beiden 72er Sets gespitzte Stifte enthielten.

Freitag, 14. Mai 2010

Anders als sonst ...

Bei der Eingangskontrolle der vorletzten Prismacolor-Lieferung für den Shop staunte ich nicht schlecht – ein Karton mit Einzelstiften enthielt diese ungewöhnlich spitzen Stifte:


Für alle denen dies jetzt nichts sagt: Die Firma Sanford verkauft ansonsten Ihre Prismacolor-Farbstifte grundsätzlich unangespitzt.

Ich wüsste ja zu gern, ob dies ein Testlauf war, und wir uns zukünftig wieder auf gespitzte Stifte freuen können, oder ob da nur ein Mitarbeiter nicht aufgepasst hat. Erfreulich finde ich dass keine Spitze gebrochen ist, das hätte ich bei Prismacolor nicht unbedingt erwartet.

Samstag, 10. April 2010

Neues von Prismacolor II: Umzug nach Mexiko

Okay - zugegeben: ganz neu ist sie nicht, die Nachricht dass Prismacolor nun in Mexiko produziert werden, aber da ich sie im letzten Beitrag erwähnt habe, und sie vielleicht noch nicht jeder kennt, möchte ich sie hier einmal zeigen: die Stifte im neuen Kleid.

alt und neu: der Aufdruck hat sich geändert


Wer in den letzten Monaten Stifte bestellt hat, wird je nach Bestellmenge und betroffenen Stiften eventuell/vielleicht/wahrscheinlich ;-) schon mexikanische Stifte bekommen haben. Bei aktuellen Lieferungen, die ich für meinen farbstifte.net-Shop erhalte, erscheinen zur Zeit noch höchstens ein Fünftel der Stifte im neuen Outfit, d. h. die Umstellung erfolgt fließend (und das seit etlichen Monaten ... ich weiß gar nicht genau, wann ich den ersten "Mexikaner" in der Hand hatte). Auch die Sets sind zur Zeit bunt gemischt mit alten und neuen Aufdrucken. 


links zu sehen: farblose Herkunftsprägungen auf den Stiften

Auffällig ist, dass die Mexikaner anscheinend mehr Wert auf einwandfreie Drucke bzw. farbige Prägungen legen, und hier die zu tief geratenen oder teilweise fehlenden Drucke (die aber dennoch als 1. Wahl in den Läden landen), seltener geworden sind. Leider nicht geändert hat sich die Tatsache, dass der Farbton der Lackierung sehr oft etwas von der Minenfarbe abweicht, aber dieses Problem haben wohl alle Marken.

Die Barcodes scheinen nun fast immer aufgedruckt zu werden. Ich hatte nur eine Sorte in den Lieferungen, bei denen ein Aufkleber benutzt wird.

Colorless Blender in der alten Version, und neu mit Aufkleber

Übrigens hat der Colorless Blender seinen Namen geändert. Laut Druck heißt er nun Colourless - ohne "Blender" und mit "u", welches ich nur bei britischen Stiften erwartet hätte und mich bei Stiften amerikanischer Herkunft verwundert. (Die Briten schreiben "colour", die Amerikaner "color".)


Und dann ist da noch ...
... klein, unauffällig, dreieckig ...

in der Beschriftung der neuen Stifte aus Mexiko teilt ein kleines Dreieck englischen Stiftnamen und französische Übersetzung. Dieses Dreieck war vorher nicht da. Es ist natürlich möglich, dass es einfach ein nettes grafisches Element ist ...
Aber ... Nun, mich würde es nicht wundern, wenn das Dreieck sich als ein Symbol für die Lichtechtheit entpuppt, und später an dieser Stelle je nach Stift auch 2 oder 3 Dreiecke stehen, die lichtechte(re) Stifte kennzeichnen. Aber dies ist nur (m)eine Vermutung, und ich möchte betonen dass sie jeglicher Grundlage entbehrt.


Nochmal zur Lichtechtheit ...

Übrigens sind schon jetzt sehr viele Farbstifte dabei, die von der CPSA nach eigenen Tests als lichtecht eingestuft werden. 93 (darunter auch einige Metallic- und Deco-Stifte) finden sich in den obersten zwei Kategorien, weitere 7 werden als "fair" = akzeptabel eingestuft. CPSA führt unabhängige Blue Wool Scale Tests durch. Für die Klassifizierung in der offiziellen Norm ASTM D6901 wären neben einem anderen Testverfahren noch weitere Faktoren erforderlich, so unterliegt z. B. auch die Kennzeichnung der Stifte bestimmten Regeln.
Bleibt abzuwarten, ob Prismacolor hier irgendwann nachbessert, und uns noch einmal nach Lichtechtheit eingestufte Stifte präsentiert. 

Neues von Prismacolor I: Prismacolor-Website im neuen Kleid

Schon gesehen? Die Website der Prismacolor Farbstifte, Pastelle, Marker etc. ist in den Jungbrunnen gefallen und erscheint nun frischer, jugendlicher und interaktiver als zuvor.
http://www.prismacolor.com

Prismacolor stellt so nicht nur offiziell das neue Design der seit einigen Monaten in Mexiko produzierten Farbstifte vor, sondern bietet auch einen interaktiven "Color Coordinator" an: Webfarben werden hier in Stiftfarben konvertiert; man wählt aus einer digitalen Palette einen Farbton aus, und erhält als Ergebnis die passendste Farbe aller Prismacolor-Reihen: Farbstifte, Pastelle und Marker. Ein nettes Gadget, bei dem ich noch darüber nachdenken muss, wozu ich persönlich es brauchen könnte. ;-) (Tipp: gebt mal bei HexCode 7B5DA0 ein und staunt über die unterschiedlichen Ergebnisse. Ich hoffe, in Version zwei dieses zugegebenermaßen spaßigen Spielzeugs wird das Mischen eingeführt). Ich frage mich auch, ob Benutzer ohne halbwegs zufriedenstellend kalibrierte Monitore nicht enttäuscht sind.

Weiterhin gibt es neben der obligatorischen Produktkategorie ein buntes, anregendes Portfolio ausgewählter Künstler aus unterschiedlichen Stilrichtungen. Ergänzt wird der Internetauftritt durch ständig aktualisierte Inhalte: neben der im letzten Jahr eingeführten Galerie gibt es eine Eventübersicht (leider nur für USA und Kanada) und neuerdings eine Rubrik mit knackig kurzen Tipps, unter denen ich einige entdeckt habe, die mir neu waren.

Auch im Produktsortiment fallen einige Überarbeitungen auf.
Einige Kleinigkeiten ändern sich bei den Prismacolor Premier Stiften (die auf der Homepage zur besseren Unterscheidung "Soft Core" genannt werden und weiterhin offiziell "Prismacolor Premier" ohne Zusätze heißen). Also die, die man gemeinhin meint, wenn man von Prismacolor spricht.
Hier entfällt das Set "12 neue Farben 2006", welches die Farben des 120er Sets auf die eines 132er Sets aufstockt. Konsequenterweise entlässt Prismacolor auch das 120er Set aus dem Sortiment, so dass Prismacolor Premier nun in Metalletuis mit 12, 24, 36, 48, 60, 72, und 132 Farben, 24 Portraitfarben und als Holzkoffer mit 96 Farben erhältlich sind. Ergänzt wird das Angebot natürlich weiterhin durch einzeln nachkaufbare Stifte, zu denen auch der pigmentlose Colorless Blender zählt, der in den Sets nicht enthalten ist.

Ende letzten Jahres überarbeitete man das Design der Prismacolor Verithin-Schachteln. Diese stehen schon länger in den Shops und sind nun auch auf der Homepage zu sehen.


Wie zu vermuten war, sind die Stifte der Lightfast-Reihe nicht mehr auf der Homepage vertreten. Prismacolor stellt sie seit Anfang 2009 nicht mehr her. Zwar gab es gegensätzliche Informationen bei Wetcanvas und Scribbletalk, was ein Weiterleben der Stifte betrifft - in diesen Foren tauchten z. B. Beiträge auf, dass die Lightfast-Stifte in die normalen Premier-Reihen integriert werden sollen, andererseits erhielt ich ein halbes Jahr später am 17.09.09 auf meine Nachfrage die Antwort von Sanford, dass die Lightfast-Farben komplett aus dem Sortiment entfallen.
Wir dürfen also gespannt bleiben, ob das Sortiment nun doch noch einmal umgestellt wird.

Schade, dass Prismacolor nicht die Gelegenheit genutzt hat, und neben den vielen Neuerungen auf der Website endlich auch eine Pigmentliste, sowie Angaben zur Lichtechtheit aller Stifte veröffentlicht. Hier schweigt die Firma sich weiterhin aus, und ich finde es sehr traurig, dass ein so wichtiges Element ignoriert wird. Gerade bei Künstlerfarbstiften sollte doch auf bleibende Farbigkeit Wert gelegt werden. Dass Prismacolor sich dieser Problematik bewusst ist, beweist die Tatsache, dass Sie die Lightfast-Reihe entwickelt haben. Schade dass es hier an Konsequenz mangelt. Und schade, dass nicht z. B. bei den Tipps ein Hinweis auf alternative schützende Maßnahmen zu finden ist, wie z. B. Museumsglas.

Als Fazit möchte ich zusammenfassen:
1. Ich find das neue Design klasse!
2. Toll, dass die Informationen endlich auf dem neuen Stand sind, und nicht mehr Stifte zu finden sind, die schon lange aus dem Sortiment entfallen sind.
3. Traurig, dass auf Lichtechtheit kein Wert gelegt wird.
4. Die neu hinzugekommenen Color Charts sind verspielt und Geschmackssache.
5. Mich würde mal interessieren, ob und wofür Ihr den Color Coordinator verwendet.
6. Prismacolor Premier sind weiterhin meine Lieblingsstifte, auch wenn ich bei der Website den Eindruck habe "1 Schritt vor, 1 Schritt zurück".

Nachtrag 22.04.10:
1. Im heute versendeten Firmennewsletter stellt Prismacolor die überarbeitete Homepage vor.
2. Auch das Design der 132er Sets wurde überarbeitet. Bei den Sets die ich heute für den Shop erhielt fällt das gleiche Grundmaß der 72er und 132er Sets auf - nur die Höhe ist unterschiedlich. Bedauerlicherweise wurden gleichzeitig mal wieder die Preise angezogen.

Mittwoch, 24. März 2010

Wo normale Radierer nicht ausreichen ...

Seit Ewigkeiten ist in meinem Fundus ein Glasfaserradierer (man nennt ihn auch Glasradierer), den ich nie benutzt habe. Er ist irgendwann beim Aufräumen aufgetaucht, jedoch kann ich mich nicht erinnern wann er zu mir gestoßen ist.

Kürzlich kam ich auf die Idee, ihn doch mal mit Farbstiften zu testen. Wenn man von den Nachteilen absieht, wird das Ergebnis erstaunlich gut. Aber erstmal zur Frage:

Ein Glasfaserradierer - was ist das überhaupt?
Eine Stifthülle, meist aus Kunststoff, enthält im Innern einen stufenlos herausdrehbaren Pinsel aus Glasfasern. Mit diesem Glaspinsel schleift man die zu radierende Oberfläche ab. Infolgedessen werden vom Pinsel (leider) auch kurze Glasfaserstückchen abgetrennt, die auf der Radierfläche zurückbleiben, und die man besser nicht einatmen sollte. Auch von einem Wegwischen mit der Hand ist abzuraten, da sich die nadelfeinen Spitzen in die Haut bohren können.

So sieht er aus, ein Glasfaserradierer (in zwei Variationen) und sein Inneres.


Im Gegensatz zu anderen Radierern haben Glasfaserradierer einige Besonderheiten, die man beherzigen sollte:
1. sie radieren abrasiv, sie schädigen also die Papieroberfläche. Das Papier sollte dick genug sein, damit man nicht nach wenigen Sekunden die Tischoberfläche "behandelt". ;-)
2. vor allem bei wachsbasierten Farbstiften schmieren sie im ersten Moment ... dies ist mit dem richtigen Trick aber kein großes Problem.

Um meine Vorgehensweise zu verdeutlichen habe ich ein paar Bilder geschossen:
Ihr seht eine beinahe deckende Schicht des wachsbasierten Prismacolor Violet auf 250 g/m² schwerem Stonehenge-Papier. Eine derart dicke Schicht komplett zu entfernen ist normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit.


1. Schritt
Vorreinigung mit einem normalen Radierer (in diesem Fall ein Staedtler Mars Plastic) entfernt schonmal einen Teil der Pigmente vom Papier. Dies empfiehlt sich wenn schon eine dicke Schicht Farbstift auf dem Papier ist.

2. Schritt
Nun kommt der Glasfaserradierer zum Einsatz. Wenn man anfängt zu radieren scheint zunächst alles viel schlimmer zu werden. Lasst Euch davon nicht irritieren. ;-)
Danach habe ich den Staub mit einem Zeichenbesen entfernt.

3. Schritt
Nachreinigung, wieder mit einem Staedtler Mars Plastic.

Schritt 2 und 3 müssen evtl. wiederholt werden, bis man wieder das ursprüngliche Papierweiß zurückerhält. Bei diesem Beispiel hat eine Wiederholung ausgereicht.


Unter Zuhilfenahme einer Radierschablone lassen sich auch relativ scharf abgegrenzte Flächen radieren. 


Als letzte Möglichkeit, wenn normale Radierer nicht mehr ausreichen, schaffen Glasradierer Abhilfe. Leider geht etwas Papierdicke verloren, und je nach Papiersorte kann die Oberfläche auffasern. Wenn man mit Aquarellstiften weitermalen will oder Lösungsmittel benutzt, sollte man vorab testen wie sich das Papier in aufgerauhtem Zustand verhält.
Wenn nötig lassen sich die aufstehenden Papierfasern wieder mit einem Colorless Blender, Splender o. ä. glätten - oder einer dünnen Schicht Acrylfarbe. Bei dem von mir favorisiertem Stonehenge fand ich diese Nachbehandlung aber nicht nötig.

Ich fand, dass Glasfaserradierer auch eine Idee für meinen Shop sind, und habe sie ins Sortiment aufgenommen.
Die "Einzelteile" gibt es hier:
Glasfaserradierer und Ersatzglaspinsel
Radierschablonen und Staedtler Mars Plastic
Stonehenge-Papier

Sonntag, 14. März 2010

Whippet ACEO

Zur Abwechslung mal etwas in Graphit, ich hatte mal wieder Lust auf was kleines und auf einen Windhund.
Heute morgen habe ich das letzte bisschen Gras ergänzt, nun ist er fertig.


In die Kurve gelegt
6,35 x 8,89 cm
Strathmore Bristol Vellum

Das Foto des beim Frühjahrscoursing des Osnabrücker Windhundrennvereins laufenden Whippet entstand vor 3 Jahren.